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transformative Körperpsychotherapie

Transformative Körperpsychotherapie

ist eine tiefenpsychologisch fundierte neoreichianische Psychotherapiemethode, die die therapeutischen Arbeitsweisen moderner Körperpsychotherapien (Reich, Lowen, Boadella, Boyesen) verbindet mit dem Menschenbild der Humanistischen und modernen Transpersonalen Psychologie (Rogers, Maslow, Yalom, Grof) sowie den Ergebnissen moderner Gehirnforschung und Neurobiologie,  Säuglings- und Bindungsforschung, Traumatheorie und Stressforschung u.a.

Transformative Körperpsychotherapie geht aus von der untrennbaren funktionalen Einheit von Psyche, Geist und Soma und arbeitet mit psychotherapeutische Behandlungsmethoden,  die nicht nur kognitive Reflektion sondern auch die direkte Körperlichkeit in Form von Arbeit mit Bewegung, Atmung, Stimme, emotionalem Ausdruck und sozialem Probehandeln und den entsprechenden therapeutischen Antwortebenen miteinbeziehen.

Tiefenpsychologisch fundiert orientiert sie sich an einer dialogisch verstandenen Entwicklungspsychologie, die das individuelle Wesen in seinem psychosomatischen Wachstums- und Entwicklungsprozeß immer in Beziehung zu seinem interpersonellen Umfeld begreift, von diesem geformt, geprägt und herausgefordert und doch in seinem eigenen Wesen unverwechselbar und unzerstörbar präsent. (Freud, Winnicott, Bowlby, Stern u.a.).

Der Einsatz der körperbezogenen Ausdrucksmittel in der praktischen therapeutischen Arbeit schlägt die Brücke von tiefenpsychologischer Rückwärtsorientierung mit Blick auf persönliche Defizite, Traumatisierungen und Fixierungen, ermöglicht eine produktive energetische Regression im Sinne einer psychovegetativen Nachreifung und wendet sich hin zu einer verhaltenstherapeutischen Übungsstunde, um gewonnene Einsichten sozial und altersgemäß angemessen umzusetzen, auszudrücken und neue Verhaltensmöglichkeiten einzuüben.

Hierauf legt die Transformative Körperpsychotherapie besonderes Augenmerk: dem bewährten und differenziert ausgebildeten Verständnis über frühe psychomotorische  Verkörperungen eine Palette erwachsener energetischer Reifungsmodelle und Zustände hinzuzufügen, demgemäß Neurosen oder psychosomatische Störungen nicht nur bedingt sind durch Fixierung auf frühkindliche Deprivationsmuster sondern auch durch die Ungestaltetheit zukunftsgerichteter Ausdrucksbewegungen.

In diesem Zusammenhang wird der therapeutische Arbeitsraum auch zur Probebühne, indem neue Handlungsstrategien und Gefühlsäußerungen erprobt werden können.


Philosophie

Transformation heißt Umwandlung oder Umformung. Seelische Konflikte oder zwischenmenschliche Probleme werden dabei so verwandelt, dass ein neuer, dritter Weg entsteht, der die gegensätzlichen Pole produktiv integriert. Ziel ist es, das Lebensgefühl des Menschen wieder oder neu geerdet, sinnlich verbunden und inspiriert zu machen. Probleme, Symptome und Konflikte können als Störung, Fehlfunktion oder menschliche Unfähigkeit erlebt werden, genauso stellen sie jedoch Entwicklungsanreiz und -aufgabe dar und bergen oft vergrabene Lebensqualitäten.

Die Ausrichtung unserer Arbeit bezieht sich nicht nur auf die Nabelschau des eigenen Lebens sondern versucht persönliche Ressourcen an Lebensenergie, Mut und Kreativität freizusetzen, die befähigen auf andere Menschen zuzugehen, Dinge anzupacken und seinen Beitrag in dise Welt zu geben, was immer dem Individuum wesensgemäß ist. Um dies möglich zu machen, kann es nötig sein, in die Abgründe der eigenen wie der menschlichen Geschichte zu tauchen, geistig, seelisch und körperlich, um Verstehen des Gewordenen zu fördern, energetische Blockierungen zu lösen und neue kreative Kräfte freizusetzen. Genauso geht es aber auch in der Psychotherapie darum, den Blick nach vorn zu richten.

Die Psychotherapie des letzten Jahrhunderts war unseres Erachtens zu einseitig darauf ausgerichtet, Blockaden, Konfliktmuster und Neurosen mit unerlösten frühkindlichen Konflikten und Traumatisierungen in Zusammenhang zu bringen. Neurose hat jedoch einen erheblichen Konditionierungsanteil und Therapie sollte auch Anleitung geben und Beihilfe das Heute und Morgen zu formen und gestalten. Körperpsychotherapie hat diese Möglichkeit in besonderer Weise, bei der der therapeutische Arbeitsraum zur Probebühne für das Leben wird, in dem man neue Handlungsstrategien und Gefühlsäußerungen sinnlich unmittelbar ausprobieren kann.

Persönliche Integrität beinhaltet die selbstbestimmte Verankerung der Person in der sozialen Welt ebenso wie die Verbindung mit dem Lebendigen an sich ,d.h. Lebenserfahrungen auch jenseits der Grenze von Raum, Zeit, Geburt und Tod anzuerkennen und zugleich mit beiden Beinen auf der Erde zu stehen. Menschliche Reife bedeutet ebenso unabänderliche Prozesse wie Altern, Krankheit und Sterblichkeit anzunehmen, sich mit existentiellen Krisen auseinanderzusetzen und persönliche Bewältigungs- und Gestaltungswege zu finden.