Seminarthemen 2025
Bindung und Zentrierung 24.–26. Januar 2025 Bettina Schroeter
Verlusterfahrungen – Bindungsmuster – affektmotorische Schemata
Menschliche Reife basiert wesentlich auf der Integration elementarer Bedürftigkeit. Kaum ein Säugetier wird so abhängig und hilfsbedürftig geboren wie der Mensch. Grundbedürfnisse nach Beachtung, Zuwendung und Halt bleiben auch für den erwachsenen Menschen ein wichtiges Lebensthema. Frühkindliche Bindungserfahrungen prägen in besonderem Maße unseren späteren Umgang mit unserer menschlichen Bedürftigkeit, seiner Verdrängung, Fixierung, Wandlung und Reifung. Der körperpsychotherapeutische Umgang mit diesem Thema sucht Wege zwischen Nachnährung, symbolischer Regression, wachstumsorientierter Frustration und Anleitung zur Selbstfürsorge. Die Arbeit mit Halt und Berührung spielt hierbei eine besondere Rolle ebenso wie Übungen zur Zentrierung im Allein-und Mit-sich-Sein.
Der Körper in Szene 14.–16. März 2025 Friederike Böttjer-Rohles
Externalisierung – Egostates – Inszenierung
Die verkörperte Identität fächert sich im Laufe des individuellen Sozialisationsprozesses in eine Vielzahl von Persönlichkeitsanteilen, Seinsmodi und Körperzuständen auf, wie die Theorie der Egostates es verdeutlicht. In verkörperten Inszenierungen und der Extroversion interner Persönlichkeitsanteile können entstandene Abspaltungsprozesse verwandelt und der Boden für ein integriertes Selbstgefühl geschaffen werden. Die paradoxe Kreativität der neurotischen Symptombildung wird spielerisch für einen bewussten Gestaltungsprozess genutzt.
Körper im Kontakt und Konflikt 23.–25. Mai 2025 Marc Rackelmann
Aggression – Differenz – Verkörperung von Abwehrmechanismen
Die Kunst der Kommunikation erfordert den Respekt für das Eigene sowie den Anderen, um konflikthaftes Erleben produktiv werden zu lassen. Offene und unterdrückte Aggressionen bedingen eine Vielzahl persönlicher und politischer Konflikte. Die KPT sieht in der Aggression eine letztlich positive Triebkraft, die Wegweiser für Grenzziehungen, Veränderungen, Klärungen u.ä. darstellt. Diese elementare Kraft – statt in destruktiver Gewalt – konstruktiv zu kanalisieren, stellt für Klienten und Therapeuten eine große Herausforderung dar. Die Mittel der KPT können helfen, die Aggression als Kraft in sinnlicher Weise zu transformieren und primäre Kontaktbedürfnisse hinter chronifizierten Abwehrmechanismen freizulegen.
Sexualitäten 24.–27. Juli 2025 (3,5 Tage auf dem Land) Bettina Schroeter
Sexuelle Identität – sexuelle Energie – sexuelle Dysfunktionen
Geschlechtliche Rollenbilder unterliegen in besonderem Maße den Idealen des jeweiligen Zeitgeistes und der gesellschaftlichen Strukturen und prägen somit in besonderer Weise die sexuelle Identitätsentwicklung, das Verhältnis zum eigenen Körper und zur Sexualität. Die körperpsychotherapeutische Arbeit mit der sexuellen Energie kann die Spuren eigener psychosexueller Entwicklung offen legen ebenso wie neue geschützte Räume eröffnen, um sich mit der eigenen Sinnlichkeit, wie dem Mann- und Frausein in verwurzelter Weise und Würde zu verbinden. Sexuelle Dysfunktionen werden auf dem kpt Hintergrund von Lust- und Hingabeangst erläutert.
Formen der Angst 26.–28. September 2025 Wolfgang Hegenbart
Verkörperungen von Angst – Identitätsgrenzen
Angststörungen gehören wesentlich zur modernen Psychopathologie. In der Körperpsychotherapie werden Angstsymptome in ihrem tieferen persönlichkeitsspezifischen Funktionszusammenhang verstanden als Ausdruck von unterdrückter Aggression, verleugneter Bedürftigkeit oder mangelnder Abgrenzungsfähigkeit auf Grund von Traumatisierungen o.ä. Selbstbild und Identität engen sich auf begrenzten Raum ein und trennen sich von elementaren Aspekten des Selbstausdrucks ab. Ängste können andererseits durch die aktive Rückverbindung mit einem verkörperten Selbstbewusstsein verändert werden.
Atemdynamiken 5.–7. Dezember 2025 Bettina Schroeter
Atem – Stimme – Persona – Transzendenz
Der Atem enthält den Code des Lebens, sein individueller Rhythmus korreliert mit der Geschichte unserer Geburt und dem Beginn des Lebens. In seiner Rhythmik spiegeln sich Erregungsmodi der Persönlichkeit und verstärken als somatische Gewohnheiten charakteristische Affektregulationen. Die differenzierte körperpsychotherapeutische Einwirkung auf die Atmung und Stimme kann dabei in produktiver Weise schwierige affektive Gewohnheiten verwandeln helfen. In vielen Kulturen gab es ein Bewusstsein um die transformative Dimension des Atems und der Stimme, die auch Türöffner sein können für transpersonale Erfahrungen, die biografisch geprägte Emotionen überschreiten können. Der Körperbezug garantiert die Erdung solcher Erfahrungen und hilft sie mit der sozialen Persönlichkeit zu verbinden.