Seminarthemen 2023/2024
Präsenz und Energie 1.–3. Dezember 2023 Bettina Schroeter/Wolfgang Hegenbart
Grundlegende Annahmen der Körperpsychotherapie
Die Basis für die persönliche Identität ist die körperliche Präsenz, der beseelte Leib, den man fühlt und bewohnt, nicht der mechanische Körper, den man hat. Körper und Psyche bilden eine Einheit, sind in ihrer Funktion identisch und unterscheiden sich nur in ihrer Erscheinungsform. Alle Lebensäußerungen sind Ausdruck einer im Körper fließenden Energie, die wahrnehmbar und beeinflussbar ist. Ihre freie Pulsation steht für Gesundheit, ihre Blockierung für Störungen der psychovegetativen Selbstregulation. Grundaspekte körperpsychotherapeutischen Verständnisses werden praktisch und theoretisch vorgestellt.
Somatische Resonanz 2.–4. Februar 2024 Marc Rackelmann
Vegetative Identifikation – Körpersprache – Mikrointerventionen
Körperpsychotherapeutische Prozesse implizieren nicht nur den extrovertierten Gefühlsausdruck und kathartische Reaktionen, sondern ebenso die Erforschung von unbewussten körperlichen Mikropraktiken wie Veränderung von Haltung, Stimme, Gesten und Atemrhythmen im therapeutischen Gespräch. Dabei interagieren körperliche Mikroreaktionen von Klient und Therapeut ständig miteinander. Diese per organismischer Resonanz wahrzunehmen, sich bewusst zu machen und daraus körperbezogene Mikrointerventionen zu schmieden, impliziert die Kunst körperpsychotherapeutischer Prozessbegleitung in auch primär gesprächsorientierten Prozessen. Die Übergänge vom therapeutischen Gespräch zum Dialog mit den Körperempfindungen und Impulsen und zurück zur bewussten Reflektion steht hierbei im Fokus.
Containment und Katharsis 15.–17. März 2024 Bettina Schroeter
Affektregulation – Gefühlsschichten – Transformation von Emotionen
Gefühle können Wegweiser sein in zwischenmenschlicher Kommunikation, ebenso wie neurotische Fixierungen oder traumatische Erinnerungen enthalten. Ihre Erkundung, Differenzierung und Regulation spielt in der körperorientierten Therapie eine zentrale Rolle. Dabei geht es sowohl um die Neuentdeckung von ungelebten emotionalen Qualitäten ebenso wie die Transformation von fixierten Affektzuständen. Containment bezeichnet die Fähigkeit, Erregung zu halten, ohne sie zu unterdrücken, Katharsis die Möglichkeit, Emotionen zu entladen und gestalten. Reifung geschieht in der Pulsationsbewegung zwischen beiden Optionen. Grundlegende Zugänge der neoreichainischen Vegetotherapie werden vorgestellt und erkundet.
Verkörperte Autonomie 31. Mai–2. Juni 2024 Susanne Kukies
Bewegungs- und Identitätsentwicklung – horizontale und vertikale Erdung
Die moderne Körperpsychotherapie fügte der klassischen Neurosentheorie der Sexualunterdrückung das Konzept der Erdung hinzu. Die Ich-Identität reift analog der Bewegungsentwicklung des Kleinkindes; das motorische Ich bildet die Basis aller höheren kognitiven Funktionen. In der Beziehung zur Erde, zu den Elementarbindungen und einem guten Stand liegt das Fundament für Realitätstüchtigkeit auch auf sozialem Boden. Die körpertherapeutische Arbeit mit Rückgrat, Beinen und Boden enthält ein vielfältiges Reservoir an seelischen Geschichten und Bewegungsimpulsen und verbindet sich auf natürliche Weise mit psychosomatischen Nachreifungsprozessen.
Ablösung vom Elternkörper 13.–15. September 2024 Bettina Schroeter
Zur Transformation der Introjekte
Loslösungsprozesse von den Elternfiguren spielen in therapeutischen Prozessen eine dominante Rolle. Gelungene Ablösung transformiert sowohl Anpassung als auch Rebellion und Abwehr im Umgang mit den realen Eltern als auch inneren Elternrepräsentanzen. Die inneren negativen oder gestrengen Introjekte, die sich in spezifischen affektmotorischen Schemata verfestigen, zu modifizieren in wohlwollendere gütige Instanzen ist einer der subtilsten, schwierigsten und doch essentiellen Schritte im Prozess emotionaler Reifung. Die körpertherapeutische Arbeit kann dieser Entwicklung die energetische Grundlage geben.
Trauma und Körper 11.–13. Oktober 2024 Gerlinde Buchholz
Schock – Trauma – Resilienz
Schon in ihren Anfängen hatte die Körperpsychotherapie ein besonderes Verständnis für die traumatischen Folgen lebensbedrohlicher Ereignisse. In ihrem Verständnis des Schocks und seiner nicht aufgelösten psychosomatischen Folgen zusammen mit der Methodik produktiver Dissoziation, sukzessiver Wiedererinnerung, energetischer Entbindung und somatischer Ressourcenetablierung ist ihr Beitrag zur aktuellen Diskussion traumatherapeutischer Verfahren gleichbleibend relevant und kompatibel mit den Resultaten moderner Gehirnforschung und Neurophysiologie. Die Entdeckungen von Stephen Porges zur Organisation des Autonomen Nervensystems findet hierbei besondere Berücksichtigung. Aspekte und Methoden dosierter Traumaverarbeitung und energetischer Resilienzstärkung werden theoretisch und praktisch vorgestellt.
Körper in Trance 6.–8. Dezember 2024 Wolfgang Hegenbart
Verkörperung von Trancezuständen – Bewusstseinsebenen und Körpermodus
Zwischen Schlafen und Wachsein ereignet sich ein traumähnlicher Übergangszustand, der viele kreative seelische Verarbeitungselemente enthält und den sich die KPT aktiv zu Nutze macht. Die bewusst induzierte Trance fördert die Sensibilisierung für körperlich-energetische Prozesse, aktiviert die körperseelische Selbstregulation und stellt spontane Lösungsmöglichkeiten für Konflikte bereit, die aus dem verkörperten Unbewussten des Klienten kommen und auf die inhärente Kompetenz der verkörperten Psyche zurückgreifen. Vermittelt wird die Herstellung der induzierten Trance in Verbindung mit einem spezifischen Körpergewahrsein.