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Seminarthemen

Seminarthemen 2023

  1. Präsenz und Energie 10.–12. Februar 2023 Bettina Schroeter/Wolfgang Hegenbart

    Grundlegende Annahmen der Körperpsychotherapie

    Die Basis für die persönliche Identität ist die körperliche Präsenz, der beseelte Leib, den man fühlt und bewohnt, nicht der mechanische Körper, den man hat. Körper und Psyche bilden eine Einheit, sind in ihrer Funktion identisch und unterscheiden sich nur in ihrer Erscheinungsform. Alle Lebensäußerungen sind Ausdruck einer im Körper fließenden Energie, die wahrnehmbar und beeinflussbar ist. Ihre freie Pulsation steht für Gesundheit, ihre Blockierung für Störungen der psychovegetativen Selbstregulation. Grundaspekte körperpsychotherapeutischen Verständnisses werden praktisch und theoretisch vorgestellt.


  2. Somatische Resonanz 10.–12. März 2023 Marc Rackelmann

    Vegetative Identifikation – Körpersprache – Mikrointerventionen

    Körperpsychotherapeutische Prozesse implizieren nicht nur den extrovertierten Gefühlsausdruck und kathartische Reaktionen, sondern ebenso die Erforschung von unbewussten körperlichen Mikropraktiken wie Veränderung von Haltung, Stimme, Gesten und Atemrhythmen im therapeutischen Gespräch. Dabei interagieren körperliche Mikroreaktionen von Klient und Therapeut ständig miteinander. Diese per organismischer Resonanz wahrzunehmen, sich bewusst zu machen und daraus körperbezogene Mikrointerventionen zu schmieden, impliziert die Kunst körperpsychotherapeutischer Prozessbegleitung in auch primär gesprächsorientierten Prozessen. Die Übergänge vom therapeutischen Gespräch zum Dialog mit den Körperempfindungen und Impulsen und zurück zur bewussten Reflektion steht hierbei im Fokus.


  3. Containment und Katharsis 28.–30. April 2023 Bettina Schroeter

    Affektregulation – Gefühlsschichten – Transformation von Emotionen

    Gefühle können Wegweiser sein in zwischenmenschlicher Kommunikation, ebenso wie neurotische Fixierungen oder traumatische Erinnerungen enthalten. Ihre Erkundung, Differenzierung und Regulation spielt in der körperorientierten Therapie eine zentrale Rolle. Dabei geht es sowohl um die Neuentdeckung von ungelebten emotionalen Qualitäten ebenso wie die Transformation von fixierten Affektzuständen. Containment bezeichnet die Fähigkeit, Erregung zu halten, ohne sie zu unterdrücken, Katharsis die Möglichkeit, Emotionen zu entladen und gestalten. Reifung geschieht in der Pulsationsbewegung zwischen beiden Optionen. Grundlegende Zugänge der neoreichainischen Vegetotherapie werden vorgestellt und erkundet.


  4. Verkörperte Autonomie 9.–11. Juni 2023 Susanne Kukies

    Bewegungs- und Identitätsentwicklung – horizontale und vertikale Erdung

    Die moderne Körperpsychotherapie fügte der klassischen Neurosentheorie der Sexualunterdrückung das Konzept der Erdung hinzu. Die Ich-Identität reift analog der Bewegungsentwicklung des Kleinkindes; das motorische Ich bildet die Basis aller höheren kognitiven Funktionen. In der Beziehung zur Erde, zu den Elementarbindungen und einem guten Stand liegt das Fundament für Realitätstüchtigkeit auch auf sozialem Boden. Die körpertherapeutische Arbeit mit Rückgrat, Beinen und Boden enthält ein vielfältiges Reservoir an seelischen Geschichten und Bewegungsimpulsen und verbindet sich auf natürliche Weise mit psychosomatischen Nachreifungsprozessen.


  5. Ablösung vom Elternkörper 25.–27. August 2023 Bettina Schroeter

    Zur Transformation der Introjekte

    Loslösungsprozesse von den Elternfiguren spielen in therapeutischen Prozessen eine dominante Rolle. Gelungene Ablösung transformiert sowohl Anpassung als auch Rebellion und Abwehr im Umgang mit den realen Eltern als auch inneren Elternrepräsentanzen. Die inneren negativen oder gestrengen Introjekte, die sich in spezifischen affektmotorischen Schemata verfestigen, zu modifizieren in wohlwollendere gütige Instanzen ist einer der subtilsten, schwierigsten und doch essentiellen Schritte im Prozess emotionaler Reifung. Die körpertherapeutische Arbeit kann dieser Entwicklung die energetische Grundlage geben.

  6. Formen der Angst 6.–8. Oktober 2023 Wolfgang Hegenbart

    Verkörperungen von Angst – Identitätsgrenzen

    Angststörungen gehören wesentlich zur modernen Psychopathologie. In der Körperpsychotherapie werden Angstsymptome in ihrem tieferen persönlichkeitsspezifischen Funktionszusammenhang verstanden als Ausdruck von unterdrückter Aggression, verleugneter Bedürftigkeit oder mangelnder Abgrenzungsfähigkeit auf Grund von Traumatisierungen o.ä. Selbstbild und Identität engen sich auf begrenzten Raum ein und trennen sich von elementaren Aspekten des Selbstausdrucks ab. Ängste können andererseits durch die aktive Rückverbindung mit einem verkörperten und geerdeten Selbstbewusstsein verwandelt werden.


  7. Bindung und Zentrierung 17.–19. November 2023 Bettina Schroeter

    Verkörperungen von Bedürftigkeit – Bindungsmuster – therapeutische Berührung

    Menschliche Reife basiert wesentlich auf der Integration elementarer Bedürftigkeit. Kaum ein Säugetier wird so abhängig und hilfsbedürftig geboren wie der Mensch. Grundbedürfnisse nach Beachtung, Zuwendung und Halt bleiben auch für den erwachsenen Menschen ein wichtiges Lebensthema. Frühkindliche Bindungserfahrungen prägen in besonderem Maße unseren späteren Umgang mit unserer menschlichen Bedürfigkeit, seiner Verdrängung, Fixierung, Wandlung und Reifung. Der körperpsychotherapeutische Umgang mit diesem Thema sucht Wege zwischen Nachnährung, symbolischer Regression, wachstumsorientierter Frustration und Anleitung zur Selbstfürsorge.
    Die Arbeit mit direkter und indirekter Berührung spielt hierbei eine besondere Rolle ebenso wie Übungen zur Zentrierung im Allein- und Mit-sich-Sein.